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Spurführung für Schmalspurtraktoren neu gedacht - New Holland gewinnt EIMA Technical Innovation Award

Release Date: 04 Oct 2024
New Holland Advanced Vision Assisted Guidance
  • Integriertes System, das die LIDAR-Vision-Technologie anstelle von GPS nutzt, um die Spurführung in der Reihe, das Wenden am Vorgewende und die wahrnehmungsbasierte Anbaugerätesteuerung zu ermöglichen
  • Weitere Auszeichnungen: EIMA Mention Award für CR Seed Terminator und FR CropSpeed

Ein neuer Ansatz der visuellen Spurführung, die für die New Holland Schmalspurtraktoren der Baureihe T4 V/N/F entwickelt wurde, hat im Rahmen der im November stattfindenden internationalen Landmaschinenmesse EIMA einen Preis für technische Innovation gewonnen. Neben diesem bildverarbeitungsbasierten System wurde New Holland bei der Preisverleihung noch zweimal ausgezeichnet, und zwar für den Seed Terminator, der für die CR-Mähdrescherbaureihe entwickelt wurde, und für das CropSpeed-System, das in den neuesten FR-Feldhäckslern zum Einsatz kommt.

Entwickelt wurde diese Art der Spurführung, um die Belastung im Arbeitsalltag zu verringern, sowie dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, mit dem sich viele Kunden im Bereich des Obst-, Gemüse- und Weinbaus konfrontiert sehen. Advanced Vision Assisted Guidance basiert auf der LIDAR Technologie und steuert neben der Spurführung in den Reihen auch das Wenden am Vorgewende und zeitgleich die Anbaugeräte. Daher können Kunden dieses System auch nutzen, wenn kein oder nur ein mangelndes GPS-Signal besteht. Die Vorteile bestehen darin, dass der Fahrer bestmöglich entlastet wird, da er sich ausschließlich auf die eigentliche Arbeit des Anbaugerätes konzentrieren kann. Sicherheit und Komfort werden gesteigert. Neben den Vorteilen für die Anwender, entsteht durch die Technologie aufgrund der größeren Präzision auch ein geringeres Umweltrisiko, da es den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf der Grundlage der tatsächlich vorherrschenden Bedingungen in Obstplantagen oder Weinbergen optimiert.

Das System basiert ausschließlich auf der LIDAR-Sensortechnologie und verwendet gleichzeitige Lokalisierungs- und Kartierungsalgorithmen. Da es auf keine satellitengestützte Spurführung zurückgreift, ist das Risiko für Fehler und Störungen, die auf Signalverlust durch Abschirmung von Überdachungen, Netzen, Hängen oder der Kultur selbst beruhen, ausgeschlossen. Zudem ist das System in der Lage, das Ende der Reihe zu erkennen und kann so, dank Spurplanung, den Wendevorgang am Vorgewende automatisch durchführen, wobei hier unterschiedliche Manöver möglich sind. Auch eine Kollisionskontrolle ist programmiert. Sollte der Wendevorgang aufgrund eines erkannten Hindernisses nicht ausgeführt werden können, wird der Fahrer entsprechend informiert.

Advanced Vision Assisted Guidance unterstützt zudem den Einsatz von wahrnehmungsbasierter Anbaugerätesteuerung und ermöglicht so die Automatisierung verschiedener Aufgaben für diverse Anbaugeräte. So kann bei einer Anhängespritze, die über ISOBUS mit dem T4 V/N/F gekoppelt ist, beispielsweise die Steuerung (Zu- & Abschaltung) der linken und rechten Teilbreite beim Ein- bzw. Ausfahren der Reihe automatisiert werden. Gleichzeitig kann die Ausbringmenge gesteuert werden, sollten in der Reihe bespielweise einzelne Pflanzen fehlen bzw. die Laubwand variieren.

Carlo Lambro, Markenpräsident von New Holland, sagte: "Wir fühlen uns geehrt, diesen EIMA Technical Innovation Award für eine Entwicklung zu erhalten, die einen klaren Schritt in Richtung weiterer Automatisierung von Traktoren und Anbaugeräten zur Unterstützung unserer Landwirte darstellt. Sie unterstreicht den Stellenwert unseres Ansatzes für Investitionen in die Weiterentwicklung von Automatisierungstechnologien sowie unsere kontinuierlichen Anstrengungen in Forschung und Entwicklung, die darauf abzielen, unseren Landwirten einen Mehrwert an die Hand zu geben. Solche Auszeichnungen stimmen uns nicht nur zuversichtlich, sondern motivieren uns auch, die Grenzen des Möglichen weiter auszureizen, zur Zufriedenheit unserer Kunden."

Weitere Auszeichnungen für CR Seed Terminator und FR CropSpeed

Daneben erhielt New Holland für das CropSpeed-System auf dem Feldhäcksler FR Forage Cruiser und den Seed Terminator am CR TwinRotor-Mähdrescher den „EIMA Mention Award“. Das neue CropSpeed-System ist ab Modelljahr 2025 erhältlich und ermöglicht es dem Fahrer, das volle Potenzial seiner Maschine auszuschöpfen, da das Risiko von Verstopfungen deutlich verringert wird. Dabei wird mittels Radarsensor, welcher am Auswurfturm montiert ist, die Fließgeschwindigkeit des Ernteguts überwacht. Sollte sich diese deutlich verlangsamen, gibt das System eine Info an den Fahrer, die Vorfahrtsgeschwindigkeit zu verringern, um so das Risiko einer Verstopfung zu minimieren. Sollte die Auswurfgeschwindigkeit dennoch weiter sinken, wird die Einzugswalze angesteuert, um einer Verstopfung entgegenzuwirken.

Der Seed Terminator, der an den CR-Rotormähdrescher angebaut werden kann, wurde von der gleichnamigen australischen Firma entwickelt. Ziel ist es die Unkrautsamen, die aus dem Siebkasten kommen, mechanisch so zu bearbeiten, dass diese ihre Keimfähigkeit verlieren. In Zeiten des Resistenzmanagements wird Landwirten so ein weiteres Werkzeug an die Hand gegeben, Unkräutern noch vor deren Etablierung zu begegnen und so den Einsatz von Herbiziden zu reduzieren. Im Vergleich zu bisher bekannten Hammermühlenkonzepten nutzt dieses System einen Schlegelrotor in einem Tonnengehäuse mit perforierter Oberfläche. Dies bietet den Vorteil, die Intensität und somit den Kraftbedarf variabel zu gestalten. So kann aktiv auf die vorherrschende Bedingung im jeweiligen Feld reagiert werden. Dort, wo Unkrautsamen auftreten, kann diesen aktiv begegnet werden. Bei Beständen, die frei von Unkraut sind, steigert die Leistung den Durchsatz.

St. Valentin, 4. Oktober 2024

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